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Brennendes Herz
Wohliger Grusel aus dem Irrwitz des Alltags
Josef Pretterer wühlt mit seinem Figurentheater in den dunklen Nischen
«brennender Herzen»
... je weiter der Abend fortschreitet, desto stärker läuft das
Klappmaul-Bestiarium zur erwartet abgründigen Hochform auf: Ein Liebestöter
(«Ich bin eklig, aber ich bin es gerne»), Frau Eifersucht und Herr Leidenschaft
oder der Hausmeister des Universums und sein «Ur-Laptop», mit dem er einst
die Schöpfung programmierte. Und man erfährt endlich, wie man
sich unter verliebten Glühwürmchen anbaggert: «Ich habe noch
Licht gesehen». Doch es ist vor allem die dunkle Seite der brennenden Herzen,
die Josef Pretterer besonders wirkungsvoll zu illuminieren versteht.
Mathias Hejny
Abendzeitung
Schlüpfriger Alltagswahnsinn
Josef Pretterers «Brennendes Herz» im Fraunhofer
... Zu echter Hochform, Eleganz und menschenkennerischer Treffsicherheit
aber läuft der gebürtige Rheinländer im zweiten Teil des
Abends auf, wenn er als redselig verklemmte rheinische Oma deren Mops «Männlein»
mit königlichem Futter mästet oder sich als sächselnder
Hausmeister des Universums mit einem blinkenden und qualmenden Laptop-Nachbau
auf der Suche nach der von Luzifer geklauten volldigitalisierten Welt macht.
Wo er den Alltagswahnsinn mit trockenem Witz implodieren lässt, das
ist Pretterer ganz groß. Weshalb spätestens seine Eso-Therapeutin
Gerda von Schwanensee die allerletzten Zweifler zu Fans macht.
Sabine Leucht
SZ
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